FACTS – Für alle, die noch mehr wissen wollen…

Leguminosen oder Schmetterlingsblütler ist der botanische Begriff für die große und artenreiche Pflanzenfamilie, zu der auch die Lupine gehört. Erbsen, Bohnen, Linsen, Kichererbsen, Sojabohnen – aber auch Erdnüsse gehören ebenfalls zu den Leguminosen. Sie bilden Hülsenfrüchte aus, die wegen ihres Proteingehaltes und ihrer Proteinqualität in der menschlichen Ernährung wertvoll sind. Leguminosen (hier v.a. Soja und zunehmend heimische Ackerbohnen) haben auch als Futtermittel in der Landwirtschaft große Bedeutung. Doch nicht nur Gemüse und Futtermittel gehören zu dieser Familie, auch verschiedene Baumarten wie Palisander und Robinie sind Leguminosen.

Leguminosen sind durch die Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln in der Lage, Stickstoff aus der Luft zu binden und fürs Pflanzenwachstum bereitzustellen. Damit können in der Landwirtschaft große Mengen Stickstoffdünger eingespart und Lachgasemissionen reduziert werden. Darüber hinaus gibt es weitere Vorteile für Umwelt und Artenvielfalt: Die Pflanzen durchwurzeln den Boden tief und fördern die sog. Bodengare, also die Qualität des Bodens. Sie bereichern die Fruchtfolge und haben zudem als Zwischenfrüchte im Herbst günstige Wirkungen auf Getreide, Raps oder Mais im Folgejahr. Ihre Blüten sind eine wahre Insektenweide und tragen zur Artenvielfalt auf dem Acker erheblich bei. In der ökologischen Landwirtschaft sind sie unverzichtbar, in der konventionellen Landwirtschaft werden ebenfalls immer mehr Leguminosen angebaut.

Die Lupine ist als Bestandteil der menschlichen Ernährung schon seit Jahrtausenden bekannt und vor allem im Mittelmeerraum sehr geschätzt. Sie enthält wertvolle Inhaltsstoffe, vor allem sehr hochwertiges und gut verdauliches Eiweiß mit wichtigen Aminosäuren, die der Mensch unbedingt benötigt. Lupinensamen sind – was die Proteinqualität angeht – die optimale Ergänzung zu Getreide oder Mais. Viele Vegetarier und Veganer schätzen sie u.a. deshalb. Der Eiweißgehalt kommt nah an den von Sojabohnen heran, die Süßlupine enthält aber nur etwa ein Viertel so viel Rohfett wie die Sojabohne.

Das in der Lupine enthaltene Fett ist jedoch von ausgezeichneter Qualität und enthält wertvolle ungesättigte Fettsäuren. Vitamine (vorrangig Vitamin C und B-Vitamine) und Mineralstoffe (Kalium, Calcium, Phosphor, Magnesium, Zink und Eisen) tragen dazu bei, dass diese Hülsenfrüchte als sehr gesund gelten. Die Ballaststoffe in den Lupinenfasern wirken präbiotisch und fördern die guten Darmbakterien. Lupinenprodukte machen lange satt und sind erheblich kalorienärmer als andere Lebensmittel.

Lupinenmehl enthält von Natur aus kein Gluten, und Lupinen sind – weil rein pflanzlich – für eine laktosefreie Ernährung ebenfalls bestens geeignet. Weil sie cholesterinfrei sind, wirken sie außerdem günstig auf die Herzgesundheit.

Die Süßlupine heißt Süßlupine, weil ihr die giftigen Bitterstoffe (Alkaloide) durch natürliche Auslese allmählich weggezüchtet wurden. Früher musste man die Samen erst lange wässern, damit sie genießbar wurden. Das ist heute nicht mehr nötig.

Ja, die gibt es. Lupinen haben – wie beispielsweise Erdnüsse – ein gewisses Allergiepotenzial. Menschen, die eine bekannte Erdnussallergie haben, sollten Lupinen besser nicht essen. Zudem reagieren manche Menschen empfindlich auf die in Hülsenfrüchten enthaltenen Kohlenhydrate (Mehrfachzucker); sie sind unverdaulich und tragen zum hohen Anteil an Ballaststoffen bei. Das ist einerseits gut für die Darmgesundheit und die Verdauung, andererseits bekommen manche Menschen davon Blähungen. Am besten tastet man sich an den Verzehr von Lupinenprodukten heran und schaut, was einem selbst zuträglich ist.

Die Süßlupine gewinnt in Europa zunehmend an Bedeutung, weil sich immer mehr Menschen fleischarm oder ganz ohne Fleisch ernähren wollen. Dafür ist die Lupine aufgrund des hochwertigen Eiweißgehaltes sehr gut geeignet, neueren Untersuchungen nach sogar besser als Soja, das bislang häufig die Basis für Fleischersatzprodukte darstellt. Lupinensamen, Lupinenmehl oder Lupinenschrot sind eine hervorragende eiweißreiche und fettarme Basis für Burger-Patties, pflanzliche Sauce Bolognese, Tempeh (vergleichbar mit Tofu) oder einen pflanzlichen Brotaufstrich. Wer weniger Fleisch essen will oder ganz auf Fleisch verzichten will, wird mit Lupinenprodukten nicht enttäuscht.

Und im Gegensatz zu Soja stammen die Süßlupinen hierzulande (und natürlich von EICKENBECKs Hofgenuss) aus naturnahem regionalem Anbau. Den Planeten freut‘s.

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Rezepten für Leckeres aus Lupinen, u.a. hier auf unserer Webseite. Unsere Rezepte sind alle selbst entwickelt und vielfach von kritischen Landfrauen und Profiköchen erprobt und für gut befunden. Uns kam es auch darauf an, dass die Rezepte alltagstauglich und leicht nachzumachen sind. Vielleicht bekommen wir eine Rückmeldung oder ein neues Rezept? Das wäre prima!

Lupinensamen lassen sich als ganze Körner verwerten. Sie sind getrocknet und müssen (wie getrocknete Erbsen oder Linsen) eingeweicht werden, bevor man sie weiterverwenden kann. Gemixt mit Gemüse und anderen Zutaten ergeben sie ein leckeres Pesto oder einen göttlichen Brotaufstrich. Da die Lupinensamen keimfähig sind, kann man auch (sehr gesunde und leckere!) Keimlinge daraus ziehen, die als Topping auf dem Salat eine gute Figur machen.

Gebackene Lupinen sind eine gesunde Alternative zu Chips und Co. zum Snacken vor dem Fernseher, bei einem guten Buch oder in abendlicher Runde beim einem Glas Bier oder Wein. Oder auch über den Salat gestreut…

Lupinenschrot lässt sich sehr gut für Bratlinge verwenden. Fertige gibt es hier. Wer selbst kochen will, kann sich hier inspirieren lassen.

Lupinenmehl ist sehr fein und eignet sich gut zum Backen von Brot, Kuchen und feinen Backwaren. Probieren geht über Studieren. Unsere Erfahrung: Mindestens ein Fünftel (bis zu ein Drittel) der im ursprünglichen Rezept angegebenen Menge von Weizenmehl lässt sich durch Lupinenmehl ersetzen. Der Vorteil: Lupinenmehl ist eiweißreich und reduziert die Kohlenhydrate in der Mischung (Low-Carb). Mit einem prima Effekt in Sachen Wohlfühlgewicht.

Hier gibt es ein leckeres Brotrezept zum Ausprobieren. Hier gibt es das Rezept für Gabis feine Nussecken.

Wir arbeiten eng mit örtlichen Händlern, Verarbeitern, Restaurants und Vermarktungsplattformen zusammen. Lupinensamen, Lupinenmehl und -schrot sowie unsere eigenen Convenience-Spezialitäten gibt es bei:

Nein, das ist hierzulande verboten. Es gibt nur GMO-freies Saatgut und GMO-freie Sorten.

Nährstoff- und Energiegehalte einiger Körnerleguminosen.

Name Rohprotein Rohfett Verdaul. Kohlenhydrate Ballaststoffe Mineralstoffe
Süßlupine 33,3 5,7 29,3 16,3 3,9
Erbse 25,7 1,4 53,7 18,7 2,9
Gartenbohne 24,1 1,8 54,1 19,2 4,4
Sojabohne 39,0 19,6 7,6 16,6 5,5
Linse 26,6 1,6 57,6 11,9 3,6
Kichererbse 22,7 5,0 54,6 10,7 3,0
Ackerbohne / Saubohne 26,7 2,3 44,8 18,1 3,6

(Angaben in % in der Trockenmasse) Quelle: https://www.prolupin.de/ http://bibd.uni-giessen.de/gdoc/2000/uni/p000003/nutritiv.htm (10.05.2013) Schmiechen, U. et al. (2011): UFOP-Praxisinformation, Anbauratgeber Blaue Süßlupine.

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